Mit der Inbetriebnahme der Donauwärmepumpe in Korneuburg setzt die EVN einen weiteren Meilenstein für eine umweltfreundliche und regionale Wärmeversorgung. Das innovative Projekt nutzt Umweltwärme aus der Donau, um rund 2.000 Haushalte sowie öffentliche Gebäude über das bestehende Naturwärmenetz zu versorgen.
„Mit der neuen Großwärmepumpe wollen wir unsere Heimat weiter unabhängig von fossilen Energieimporten machen, unsere Versorgungssicherheit stärken und zum Schutz unseres Klimas beitragen. Wir übernehmen Verantwortung für unsere Schöpfung und erhöhen gleichzeitig die regionale Wertschöpfung und Sicherheit. Denn die beste Zukunft beginnt mit einer nachhaltigen und krisenfesten Energieversorgung.“ betont LH-Stv. Stephan Pernkopf.
Erstmals erfolgt nun in den Sommermonaten der vollständige Wechsel von Biomasse- auf Wärmepumpenbetrieb. Die aus dem Donauwasser gewonnene Wärme wird in einem neuen 230 m³ großen Pufferspeicher zwischengespeichert und bedarfsgerecht in das bestehende Naturwärmenetz eingespeist.
„Dieses Projekt zeigt beispielhaft, wie durch konsequente Planung eine moderne und nachhaltige Wärmeversorgung gestaltet werden kann. Mit der Donauwärmepumpe schaffen wir eine flexible Ergänzung zur Biomasse und machen unser Wärmenetz zukunftsfit. Die wertvolle Biomasse kann so für die Wintermonate bevorratet werden“, so EVN Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz.
Effiziente Nutzung bestehender Infrastruktur
Eine Besonderheit des Projekts: Viel vorhandene Infrastruktur konnte weiterverwendet werden – etwa jenes Gebäude, das ehemals Gaskessel beherbergte. Heute arbeitet dort modernste Wärmetechnologie für eine erneuerbare Energiezukunft.
Ein Projekt mit regionaler Strahlkraft
Die Donauwärmepumpe Korneuburg ist kein isoliertes Projekt. In den nächsten Jahren soll das Naturwärmenetz von Korneuburg mit den Netzen in Spillern und Stockerau zusammenwachsen. Damit entsteht ein überregionales Versorgungsnetz, das Lastspitzen ausgleichen und den Einsatz fossiler Backup-Systeme weiter reduzieren kann.
Das Projekt Donauwärmepumpe Korneuburg
- Elektrische Leistung: 0,7 MW, max. Wärmeleistung: 2 MW
- CO2-Einsparung: rund 1.000 Tonnen pro Jahr
- Sommerliche Versorgung von ca. 2.000 Haushalten
- Fördermittel: 2,3 Mio. € aus dem EU-Aufbauplan NextGenerationEU
- Baustart: Sommer 2024, Inbetriebnahme: Frühjahr 2025
Die besonderen Vorteile dieses Projekts für die Umwelt sind:
- Es wird Strom aus PV-Anlagen in den Sommermonaten verwendet, also in den Monaten, in denen viel Strom erzeugt und weniger verbraucht wird
- Es werden 2000 Haushalte in Korneuburg im Sommer vorwiegend mit erneuerbaren Energien mit Warmwasser versorgt (PV-Strom steht nur während der Sonnenstunden zur Verfügung)
- Es gibt einen großen Pufferspeicher, in dem Warmwasser für die Nachtstunden gespeichert wird,
- Es wurde bestehende Infrastruktur wieder verwendet. In den Gebäuden, in denen die Wärmepumpe installiert wurde, standen davor Gaskessel, es wurde kein Boden zusätzlich versiegelt
- Die Kapazität ist erweiterbar, ohne dass ein Neubau erforderlich ist
- Es handelt sich um eine Wasser-Wärmepumpe, die die Wärme aus dem Wasser der Donau gewinnt
- Bisher wurde das Naturwärmenetz mit Biomasse betrieben. Die Biomasse kann ab sofort für die Wintermonate „gespart“ werden.
EVN Wärme
Der Einsatz erneuerbarer Energien ist für die EVN insbesondere im Wärmebereich seit vielen Jahren von großer Bedeutung. Die EVN betreibt heute mit Partnern aus der Landwirtschaft und der Sägeindustrie bereits rund 80 Biomasseanlagen in ganz Niederösterreich und Teilen Oberösterreichs und versorgt 150.000 Haushalte.
Etwa zwei Drittel der gelieferten kommunalen Fernwärme wird derzeit aus Biomasse erzeugt. Durch die enge Kooperation der EVN mit der regionalen Land- und Forstwirtschaft bleibt die Wertschöpfung der Region erhalten.
Zusätzlich arbeitet die EVN an weitere Technologien wie Power-to-Heat-Anlagen, Solarthermie und die Tiefen-Geothermie, um die Wärmeversorgung in Niederösterreich auf noch breitere Beine zu stellen.